2010_03_00_kommunionkinder14 Uhr schlug es, als sich die Gramschatzer Kommunionkinder am vergangenen Samstag gerade im Glockenturm der St.Cyriakus Kirche befanden. Da hielt sich der eine oder andere dann doch wegen der Lautstärke die Ohren zu. Pater Edmund hatte die Kinder zu einer ganz besonderen Führung eingeladen. Dabei erfuhren sie von ihm und Albert Wiesner so einiges über die Kirche.

 

So ist der Kirchturm rund 400 Jahre älter als die Kirche selbst. Der Unterteil des Echter-Turms hat eine ein Meter dicke Mauer und er allein war früher die Kirche mit einem noch heute sichtbaren Kreuzgewölbe und einem Chorraum. Um die frühere Wehrkirche lag auch der Friedhof. Erbaut wurde der Kirchturm im 13. Jahrhundert.

Die älteste der vier Glocken, die Christkönigsglocke, stammt aus dem Jahr 1473, die zweitälteste, die Marienglocke, aus dem Jahr 1521. Im Krieg wurden zwei Glocken abgenommen und zu Kanonenkugeln geschmolzen, doch die beiden genannten konnten gerettet werden. Nach dem Krieg kamen 1962 die neu gegossene Josefs- und die Evangelistenglocke wieder dazu. Die schwerste der Glocken ist die Christkönigsglocke mit 1150 Kilogramm und einem Durchmesser von 122 Zentimetern.

Die Kinder ließen es sich natürlich nicht nehmen selbst mit der Hand einen Ton auf der Glocke erklingen zu lassen. Die Feierabendziegel der Dachdecker beeindruckten die Kommunionkinder ebenso wie das 120 Jahre alte Uhrwerk im Turm.

Vor vier Jahren wurde der Turm der St. Cyriakus Kirche aufwendig saniert. Damals legte man in der Kugel auf der Spitze, wie es bei jeder Renovierung Tradition ist, eine aktuelle Ausgabe der Ortszeitschrift, der Main Post und einen Geldschein ab. Der erste Fund aus der Kugel stammt aus dem Jahre 1871.

In der Kirche selbst erzählte Pater Edmund den Kindern von den drei Kirchenpatronen Cyriakus, Maria Magdalena und Laurentius. Der Künstler Auvera, dem auch die Figuren entlang des Kreuzweges zum Käppele zugeschrieben werden, schuf die Figuren auf dem Hochaltar und Peter Wagner die Figuren der Seitenaltäre. Auch das Prunkstück der Kirche, den Taufstein vergaß Pater Edmund dabei nicht. Zum Abschluss ging er noch auf die vierzehn Bilder des Kreuzweges ein und lud die Kinder zur kommenden Osternachtsfeier ein.

Foto: Die Gramschatzer Kommunionkinder mit Pater Edmund (im Hintergrund) im Glockenturm der St.Cyriakus Kirche in Gramschatz.

 

Text und Foto: Nadja Hoffmann